WASTEvision 2019

„Urban Mining – Ressourcen aus Abfall“

Am 20. September 2019 führte die Umtec Technologie AG in Zusammenarbeit mit dem Institut für Umwelt- und Verfahrenstechnik UMTEC der HSR Hochschule für Technik Rapperswil die Fachtagung WASTEvision 2019 durch. Die neunte Durchführung dieses Fachtagungszyklus zur Aufbereitung und Entsorgung von Abfällen befasste sich dem Thema "Abfallwirtschaft im Wandel". Die WASTEvision richtet sich in erster Linie an Vertreterinnen und Vertreter von Firmen und Behörden, die sich mit der Aufbereitung und Entsorgung von Abfällen befassen. Als Lokalität diente auch dieses Jahr der Campus der wunderschön gelegenen Hochschule. Mit 180 Teilnehmerinnen und Teilnehmern war die WASTEvision 2019 ausgebucht.

Nach einer kurzen Einführung übergab Rainer Bunge, Leiter der Fachstelle Rohstoffe und Verfahrenstechnik am UMTEC, das Wort an die erste Referentin, Frau Karine Siegwart, Vizedirektorin des Bundesamtes für Umwelt. Sie zeigte die zentrale Rolle der Kreislaufwirtschaft für die Zielsetzungen des Bundes im Bereich Abfallwirtschaft auf, und ging auf besonders aktuelle Themen in diesem Bereich ein. Rainer Bunge, Leiter der Fachstelle Rohstoffe und Verfahrenstechnik des Instituts UMTEC der HSR erläuterte, dass wir mit jedem Franken, den wir ausgeben, ca. 500 Umweltbelastungspunkte verursachen. Daher kann es für die Umwelt vorteilhaft sein, wenn sich jemand ein sehr teures Luxusgut anschafft, weil dieses im Verhältnis zu seinem hohen Kaufpreis die Umwelt nur unterproportional belastet.

Nach der Kaffeepause referierte Bernhard Kunz, Geschäftsführer der BHZ Baustoff Holding Zürich AG, über den Kreislauf im Bereich Asphalt. Dort besteht aktuell die Problematik darin, dass mehr Material in den Kreislauf eingespeist wird, als aus diesem entnommen wird. Robin Quartier, Geschäftsführer der SwissZinc AG legte dar, wie die Schweiz zukünftig das Zink aus der Filterasche ihrer Kehrichtverwertungsanlagen selber zurückgewinnen will, anstatt es im Ausland verarbeiten zu lassen oder zu deponieren. Die entsprechende Anlage soll 2025 ihren Betrieb aufnehmen. Stefan Schlumberger, Leiter des Kompetenzzentrums Hydrometallurgie des ZAR, Standort Zuchwil, zeigte auf, dass Phosphor als Importgut und als unverzichtbarer Nährstoff für Pflanzen, Tiere und den Menschen unbedingt in einem hochwertigen Kreislauf geführt werden muss, um eine Schadstoffanreicherung zu vermeiden.

Die Mittagspause wurde nicht nur für die Verpflegung, sondern auch für angeregten Diskussionen unter den Teilnehmenden und den Referenten genutzt. In der Folge berichtete Cornelia Kissling, Bereichsleiterin Projekte der Stadt Bern, über die Ergebnisse eines Pilotversuchs, in dem ein Teil der Bevölkerung Wertstoffe sortenrein in verschieden farbigen Wertstoffsäcken sammelt, diese dann aber gemeinsam in einem Container entsorgt. Die bisherigen Ergebnisse sind trotz vieler unterschiedlicher Herausforderungen ein grosser Erfolg, und eine Ausweitung des Versuchs ist geplant. Den Abschluss der Referate machte Martin Stäheli, Bereichsleiter Logistik und Recycling vom Zweckverband Abfallverwertung Bazenheid (ZAB). Er erklärte, warum der ZAB zusammen mit der KVA Thurgau einen gebührenpflichtigen Sack zur gemischten Kunststoffsammlung lanciert hat, und dass dieser von der Bevölkerung sehr gut angenommen wurde.

Mit den interessanten Aussagen aus den Referaten war die Basis für eine engagierte Diskussion zur Abrundung des offiziellen Teils der Tagung gelegt. Dabei wurden verschiedene Fragen der Teilnehmer/-Innen durch die Experten/-Innen beantwortet und diskutiert. Als Abschluss der Tagung genossen viele Teilnehmende die gemeinsame Schifffahrt von Rapperswil nach Zürich, und nutzten die Möglichkeit zu interessanten Gesprächen und Networking.

Die WASTEvision 2019 war ein voller Erfolg. Deshalb freuen sich die Veranstalter bereits auf die Jubiläumsausgabe WASTEvision 2020 am 18. September 2020 in Rapperswil.

xeiro ag